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WAY of HOPE


SOLIDARITÄT, SPIRITUALITÄT
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Fakten und Antworten
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DIE FLÜCHTLINGSFRAGE
Facebook-Postings, August 2015
Fery Berger,

 

EIN BLICK DAHINTER : PERSÖNLICHE REFLEXIONEN

Die letzten 7 Monate waren eine intensive Zeit. Wir haben das Unternehmen "WAY of HOPE - Flüchtlingshilfe" aufgebaut. Das bedeutete viel Arbeit, Organisation, Know How entwickeln, Aufklärung, Widerstände überwinden...

Es bedeutete aber auch tiefe Begegnungen, neue Freundschaften, Fremdes kennenlernen, sinnvolles bereicherndes Tun...

Der Sommer ist dazu da, zur Ruhe zu kommen, das Geschehene auch grundsätzlich zu reflektieren. Welche neuen Herausforderungen stellen sich mit der Flüchtlingsfrage für uns alle? Welche humanistischen, spirituellen, allgemein politische Fragen stehen hinter den jüngsten Vorgängen und Entwicklungen in unserer Gesellschaft?

In den nächsten Tagen möchte ich hier einige meiner Reflexionen posten. Es würde mich freuen, wenn es durch Ihre Beiträge zu einem gemeinsamen Nachdenken kommen könnte.

Ein klares Outing zu Beginn: Das, was ich hier posten werde, schreibe ich nicht nur als ein sozial und politisch engagierter Mensch; ich schreibe es auch als einer, der versucht aus einer Spiritualität heraus zu leben.

 

DACHAU IN DEN KNOCHEN

Ich war vor kurzem zum ersten Mal in Dachau. Dieser unendlich große Platz. Man muss den Boden dort spüren. All die Bilder aus den Dokumentationen und Spielfilmen tauchen auf. Der Ort, an dem 40.000 Menschen bestialisch getötet wurden; Juden, nur weil sie Juden waren, Russen, nur weil sie Russen waren...Die Grundmauern der vielen Baracken, auch viel größer als in meiner Vorstellung, die winzigen Stockbetten, zum Hineinschlichten der Gefangenen, die Gas-Duschen im Krematorium, die Verbrennungsöfen, die Aufschrift "Arbeit macht frei"...

Am nächsten Tag in Berchtesgaden; der Berghof und die Kehlsteinhütte. Ein größenwahnsinniges Regime baut für seinen größenwahnsinnigen Führer zum

50. Geburtstag, zu seinem Vergnügen, ein Aussichts- und Repräsentationshaus. 4000 Arbeiter hauen innerhalb eines Jahres nur in den steinernen Berghang - fast nicht zu glauben, dass so etwas technisch überhaupt möglich war - eine Straße, die in einen Tunnel mündet. Dieser führt zu einem goldenen Lift, der den "gottgleichen Führer" (jetzt die Besucher) hinauf zum "Adlernest" bringt. Kosten: Eine halbe Milliarde Euro, gestiftet von Großindustriellen.

So irreal es ist, aber das alles hat mit uns zu tun. Wir alle sind hinein verwoben in diese unsere Geschichte; auch wir Nachgeborenen. 

Währet den Anfängen! Diese oft gebrauchte politische Mahnung ist plötzlich mehr als nur ein Slogan. Sie geht unter die Haut.

Und diese Anfänge gibt es heute; unzweifelhaft. Ihre Stimmen sind schon erschreckend laut. Sie zeigen sich in Facebook-Postings, bei denen das eigentlich Erschreckende darin liegt, dass sich die Schreiber mit Namen und Bild mit einer Selbstverständlichkeit öffentlich dazu bekennen. Sie zeigen sich in sublimen chauvinistischen Wahlkampfslogans. Und sie zeigen sich in den 150 schon in diesem Jahr angezündeten Asylheimen in Deutschland.

Dachau ist die letzte radikale Konsequenz einer Geisteshaltung, die jetzt erschreckend schnell um sich zu greifen droht. Nennen wir sie Nationalismus, Rassismus, Chauvinismus,

Darvinismus (ein  Übergriff fällt mir leider nicht ein). Dachau zeigt, wo es letztlich hinführen kann, wenn man diese Geisteshaltung perfektioniert und bis zum letzten treibt.

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Ich glaube nicht, dass sich die meisten der nazistische Parolen postenden Jugendlichen, wirklich bewusst sind, was sie da schreiben. Ich  werfe auch keinem, mit chauvinistischen Wahlkampfsolgans operierenden Politiker vor, ein Nazi zu sein. 

Was ich aber möchte, ist klar aufzuzeigen:

Es gibt einen Zusammenhang der Geisteshaltung, die jetzt bei uns um sich zu greifen droht, mit dem, was in letzter Konsequenz in Dachau endet.

Lassen wir uns die Mahnung "Wehret den Anfängen" unter die Haut gehen.

 

IST JEDER MENSCH GLEICH VIEL WERT?

Diese Frage mag schnell beantwortet sein. Aber ist sie das wirklich?

Auf jeden Fall steht hinter all den aktuellen Diskussionen um Flüchtlinge letztlich immer die Frage nach unserem Menschenbild. Ist der erste Satz der Menschenrechtserklärung

unsere gemeinsame Basis?  "Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren.“

Und, ist unsere gemeinsame Basis auch das klare Bekenntnis, dass Asyl ein Menschenrecht ist?

"Jede Person hat das Recht, in anderen Ländern Asyl vor Verfolgung zu suchen und zu genießen." (Artikel 14 der Menschenrechtserklärung)

 

WIR KÖNNEN JA NICHT ALLE FLÜCHTLINGE BEI UNS AUFNEHMEN.

Natürlich nicht. Es wäre blauäugig, den Eindruck zu erwecken, dass dies möglich sei.

Ich hege aber den Verdacht, dass diese oft gehörte Aussage für viele Menschen ein Grund ist, sich von vornherein zu immunisieren und grundsätzlich gegen Flüchtlinge zu sein. Sie scheint viele dazu zu legitimieren, gar nichts tun.

Und, eines ist auch sicher. Wir haben in Österreich noch Platz für wesentlich mehr Flüchtlinge, als die, die bisher bei uns sind. 1956 konnten wir in kürzester Zeit 180. 000 ungarische Flüchtlinge bei uns aufnehmen. 1968 waren es 160. 000 Tschechen.  

Anscheinend waren wir da noch arm genug, um solidarisch zu sein.

In den 90er Jahren haben wir während des Bosnienkrieges 90.000 Vertriebene bei uns aufgenommen.

Ein Solidaritätsschub würde unserer individualistischen Gesellschaft heute gut tun.

 

DIE FLÜCHTLINGE KOSTEN UNS ZU VIEL

Insgesamt kostet uns in Österreich das Asylwesen heuer ca. 900 Millionen Euro.

Die Hypo Alpe Adria wird uns Steuerzahler voraussichtlich 12 Milliarden Euro kosten. Gerade einmal 8 % der Gesamtkosten für eine einzige Kärntner Bank, müssten uns in einem Jahr

80. 000 Menschen doch wert sein, oder?

Eigentlich verstehe ich nicht, warum es angesichts des Hype Alpe Adria Skandals in Österreich nicht zu einem politischen Aufstand gekommen ist. Jede/r ÖsterreicherIn  kostet diese eine Kärntner Bank 1500 Euro. Eine 4 köpfige sozial schwache Familie könnte sich damit ein ganzes Jahr lang die Miete für eine Wohnung leisten. Hier liegen die eigentlichen großen Probleme und Herausforderungen unserer Zeit; der ausufernde, ungerechte, uns alle an den Rand des Abgrunds führende Finanzkapitalismus...

 

FLÜCHTLINGE NEHMEN UNS DIE ARBEITSPLÄTZE WEG

Diese Angst vieler Menschen kann man verstehen. Ist in Österreich inzwischen die Zahl der Arbeitslosen doch schon auf über 400.000 gestiegen. Aber auch hier sollte man sich die Größenordnung bewusst machen.

Heuer haben nach Angaben des Bundesamtes für Fremdenwesen und Asyl im ersten halben Jahr von den 17.472 bearbeiteten Anträgen 5940 AsylwerberInnen einen positiven Bescheid bekommen. Gehen wir davon aus, dass es am Ende dieses Jahres 12.000 sein werden, dann sind das 3 % der Arbeitslosen. (Die Zahl derer, die subsidiären Schutz bekommen haben, ist mir nicht bekannt. Auch diese dürfen arbeiten, ihr Aufenthalt ist aber immer nur auf ein Jahr befristet.)

Das ganz große Problem liegt also insgesamt in der Rekordarbeitslosigkeit in Österreich; und das nicht nur wirtschaftlich betrachtet. Arbeit gehört ganz wesentlich zur Würde des Menschen.

Dafür gibt es ganz andere Gründe, wie z.B.:

Würde es in unserem Land zu einer gerechteren Verteilung von Arbeit und Einkommen kommen, hätten wir ungleich mehr Arbeitsplätze zur Verfügung.

Manövrieren sich viele mit Überstunden und einer 60 Stunden Woche ins Burnout, so fehlt anderen die Arbeit.

Und, zur Einkommensverteilung:

5 % der österreichischen Haushalte verfügen über 50 % des Bruttovermögens; 50 % - also die Hälfte der Österreicher - nur über 4%.

 

WIE KÖNNEN WIR DEN WEIZER/INNEN ZUMUTEN

, dass es das ZIEL UNSERES MODELLS DER INTEGRATIVEN FLÜCHTLINGSBETREUUNG ist, denjenigen Flüchtlingen, die bei uns bleiben möchten, die Deutsch lernen und Asyl bekommen (nur ca. 40 % der Flüchtlinge bekommen Asyl) -  dies auch praktisch zu ermöglichen? Werden sie uns nicht die Arbeitsplätze wegnehmen?

Laut Sozialminister braucht Österreich eine jährliche Zuwanderung von 20.000 - 30.000  (meist jungen!) Ausländern, damit wir die Alterspyramide abflachen und unsere

Sozialsysteme aufrechterhalten können. Diese Zuwanderung ist also rein im Eigeninteresse Österreichs und nicht nur ein solidarischer Akt.

Für uns in Weiz wäre es eine echte Bereicherung, wenn unsere Flüchtlinge wirklich auch WeizerInnen werden könnten. Es gibt darunter gut ausgebildete Facharbeiter, Allrounder (Elektriker, Installateur, Maler, Buschauffeur in einer Person), Programmierer, IT Experten, Journalisten, Fußballnationalspieler von Jemen, Art-Director eines großen Fernsehsenders....

Es wäre nicht nur eine wirtschaftliche, es wäre auch eine kulturelle, soziale und religiöse Bereicherung.

Und wie ist es mit den Arbeitsplätzen? Im AMS Weiz sind 1600 Menschen als arbeitslos vorgemerkt. Selbst, wenn alle 37 Asylwerber von uns in Weiz bleiben würden und in den Arbeitsmarkt kommen wollten, wären das nur 2,3% der Arbeitslosen insgesamt.

Dazu muss noch gesagt werden, dass Weiz zu den drei Regionen in Österreich mit der niedrigsten Arbeitslosigkeit gehört.

 

ÜBER DEN SEGEN DER GLOBALISIERUNG

Das Wort „Globalisierung“ wird meistens negativ gebraucht. Deren Gefahren kennen wir.

Es gibt aber auch eine Dimension, die uns oft nicht so bewusst ist.

Die IT - Entwicklungen geben uns Instrumente in die Hand, die es uns praktisch möglich machen, zu einer Menschheitsfamilie zusammenzuwachsen.

Globalisierung heißt Grenzen überwinden. Globalisierung heißt Öffnung.

Wer glaubt wirklich, dass man die Globalisierung aufhalten kann, oder sich dagegen abschotten kann? Ein Blick aufs Ipad oder das Smartphone müsste genügen.

Verständlich sind gewissen Ängste und Abwehrmechanismen. Allen Nationalisten müsste aber klar sein. Es ist noch nie gelungen, fundamentale evolutionäre gesellschaftliche Entwicklungen auf Dauer zu verhindern.

Welcher Irrwitz der Geschichte zu glauben, dass man mit neu errichteten Zäunen – z. B. an der Grenze von Ungarn zu Serbien - Flüchtlinge abhalten wird können. 

 

GLOBALISIERUNG IN UNSEREN KÖPFEN UND HERZEN

Ich bin zutiefst überzeugt, dass sich die heutigen großen globalen Herausforderungen nicht allein politisch lösen lassen.

Politik kann im Idealfall Kompromisse schaffen. Den meisten Politikern geht es im Schielen auf die nächsten Wahlen um den Erhalt ihrer Macht. Schon gar nicht dürfen wir sie den Managern großer Konzerne überlassen. Ihnen geht es meistens um Gewinnmaximierung. Die Gefahren für unseren Planeten sind zu groß, um sie allein den Politikern und Managern zu überlassen.

Ich bin davon überzeugt, dass es ein neues GLOBALES BEWUSSTSEIN braucht. Es muss eine Umkehr zu einem Bewusstsein geben, dass wir alle eine Menschheitsfamilie sind; nicht nur

wir Österreicher, nicht nur wir Europäer, wir alle. Sich bewusst sein, heißt nicht nur wissen. Bewusstsein bedeutet mehr als Wissen, es bedeutet Lebenseinstellung, woraus sich dann ein neuer Lebensstil ergibt.

Frieden ist nicht nur die Abwesenheit von Krieg. Frieden muss im Innern des Menschen beginnen.

Aus diesem Bewusstsein heraus muss jeder persönlich seinen Beitrag leisten und in diesem Wissen muss dann gerechte Politik gemacht werden.

Es braucht eine Globalisierung in unseren Köpfen und in unseren Herzen.

 

DER INPUT SPIRITUELL LEBENDER MENSCHEN

Im Grunde gibt es nur eine Alternative. Entweder es gibt eine Quelle aus der Mikro- und Makrokosmos entstanden sind, oder alles Sein ist letztlich Zufall. Man kann sich natürlich unentschieden in dieser Lebensfrage verhalten, aber die Tatsache an sich ist alternativlos.

Ein spiritueller Mensch lebt aus dem Bewusstsein, dass er von Gott (welchen Namen man ihm in den verschiedenen Traditionen auch immer gegeben hat) kommt, sein Leben einen Sinn hat und er nach seinem Tod wieder zu Gott zurückkehren wird. Er kann Gott nicht beschreiben, ihn nicht erklären, noch beweisen. Aber er kann ihn erfahren. Spirituell zu leben heißt, den inneren Weg zu meinem Selbst zu gehen, der Quelle Gottes in mir.

Der spirituelle Mensch lebt aus dem Bewusstsein, dass alle Menschen von diesem einen Gott abstammen, dass sie alle untereinander wesensverwandt sind. Alle sind somit Geschwister, die denselben Vater haben. Wenn wir alle von einem Gott abstammen, dann ist jede/r eine/r von uns. Der Mensch ist dann nicht des Menschen Wolf.

Das, was spirituell lebende Menschen in unsere Gesellschaft einbringen können, ist das Bewusstsein, dass wir als Menschheit alle eins sind. Wir sind alle eine Familie. (Klingt heute etwas idyllisch, dem Inhalt nach stimmt es aber ganz genau.)  

Und das hat ganz konkrete Auswirkungen, die die Welt verändern können.

Und das, was sie besonders einbringen können, ist Compassion; das Mit-leiden mit all denen, die verfolgt, unterdrückt, erniedrigt und gedemütigt werden.

 

WESSEN NÄCHSTER?

In der christlichen Tradition gibt es ein sehr bekanntes Gleichnis; das des barmherzigen Samariters (Lk 10, 25-37).  Jesus wird von einem Gesetzeslehrer gefragt, was das wichtigste Gebot sei. Jesus antwortet: „Du sollst deinen Nächsten lieben, wie dich selbst.“ Darauf stellt der Gesetzeslehrer ihm die Frage: „Wer ist mein Nächster?“

Dann erzählt Jesus die Geschichte von einem Mann, der von Räubern überfallen wird und halbtot liegengelassen wird. Weder ein Priester noch ein Levit, sondern ein unterprivilegierter Samariter hilft ihm. Der Nächste für den Samariter ist der, der direkt und unmittelbar seine Hilfe benötigt.

Interessant ist dann zum Schluss des Gleichnisses die umgekehrte Frage von Jesus, wer denn der Nächste des überfallenen Mannes gewesen sei.

Jesus sieht die Gleichwertigkeit des Helfenden und des Geholfenen. Oft fühlt sich der Helfende als der Überlegene, der eben helfen kann. Der, dem geholfen wird, ist der Schwache, der dafür dankbar sein muss.

Nein. Beide sollen sich auf gleicher Augenhöhe begegnen. Oft wird auch dem, der hilft, geholfen. Helfen ist sinnstiftend. Oft hat auch der Helfende Grund dankbar zu sein.

 

WIR ALLE SIND FLÜCHTLINGE

In einem übertragenen Sinn, sind wir doch alle Flüchtlinge. Wir alle sind Fremde auf dieser Welt. Wir alle sind Vertriebene; vertrieben aus dem Paradies.

In unserem Leben sind wir stets unterwegs. Niemand weiß, wohin ihn das Leben führen wird. Sicher ist uns allen nur der Tod.

MystikerInnen aller spiritueller Traditionen lebten aus dem Bewusstsein heraus, dass das Wesentliche im Leben der Weg, das sich Entwickeln, das Offensein auf die Zukunft hin, ist.

Franz von Assisi hat z. B. aus seiner spirituellen Erfahrung heraus folgenden Satz formuliert: „Ihr Wanderer des Weges. Es gibt keinen Weg, es gibt nur das Wandern.“

Eine der wichtigsten Fragen für uns in allen Lebenssituation ist: „Was ist mein nächster Schritt?“

September – Dezember 2015

ICH KANN DIE IMMER GRÖSSER WERDENDE ANGST VON IMMER MEHR MENSCHEN SEHR GUT VERSTEHEN.

Seit Wochen und Monaten wird die "österreichische Seele" mit diesen Bildern konfrontiert und mit Nachrichten, wie: Der Krieg in Syrien ist unlösbar. 6 Millionen Syrer sind schon ins Ausland geflohen und warten darauf, zu uns zu kommen. In Afrika warten auch Millionen. IS ist unvorstellbarer Terrorstaat. Terrorgruppen planen Anschläge bei uns. In 50 Jahren steigt der Meerespegel um 1 Meter, dann sind Milliarden auf der Flucht...................

Mir wird immer stärker bewusst, dass Angst zur ganz großen Herausforderung für uns alle geworden ist 

Ich habe in meinen Postings immer wieder versucht aufzuklären, Fakten aufzuzeigen, Gegenbeispiele zu bringen...

Es mag der Eindruck entstanden sein. Die ganze Flüchtlingsproblematik sei leicht lösbar.

Nein: Wir stehen vor einem ganz großen Problem. Die Herausforderung ist enorm. Aber, wir müssen uns dieser Herausforderung stellen. Wir haben keine andere Wahl.

Und das heißt. Wir müssen uns mit unseren Ängsten konfrontieren. Rationale Aufklärung ist dafür zu wenig.

Es ist ja geradezu die Logik der Angst, dass sie keine Logik hat.
 

ZEITEN (W) ENDE

Wenn man nüchtern die Situation unserer Welt betrachtet, muss man sagen. Unsere Zeit hat etwas End-Zeitliches.

Der alles beherrschende Haifischkapitalismus kann uns jederzeit in die Tiefe reißen. Die Klimaerwärmung hat spätestens heuer jede/r ÖsterreicherIn hautnah gespürt. Die Bombeneinschläge der Kriege sind in allen Nachrichten zu hören. Sie treiben Millionen Menschen in die Flucht. Auch als Folge der sozialen Ungerechtigkeit von Nord und Süd, kommen jetzt Flüchtlinge über die Meere und klopfen direkt an unsere Türen.

Das, was man bisher zwar gehört hat, es aber nicht wahrhaben wollte und verdrängt hat, wird plötzlich hautnah spürbar.

Ich glaube, wir sollten uns in dieser Zeitenwende bewusst machen, dass die menschliche Urangst vor dem Weltuntergang bei sehr vielen Menschen bewusst oder unterbewusst eine Rolle spielt.
 

UNHEILSPROPHETEN  UND MUTMACHER

Seit den 70er Jahren - spätestens seit dem Bericht des Club of Rome über die Grenzen des Wachstums - mehren sich von Jahr zu Jahr die mahnenden und drohenden Stimmen, dass es so mit unserem Globus nicht mehr weitergehen kann. Als "Unheilspropheten" wurden und werden viele MahnerInnen wahrgenommen und sie sind es oft auch.

In allen religiösen Traditionen gibt es die Gestalt des Propheten, der Prophetin. Ihre Rolle war es immer Katastrophen vorauszusehen, zu warnen, zu drohen und zur Umkehr aufzurufen.

Was aber oft vergessen wird. Sie hatten auch noch eine andere Rolle. Sie trösteten, machten den Menschen Mut, gaben Hoffnung und zeigten neue Perspektiven auf.

Jetzt ist es Zeit. Es braucht Mutmacher, die Hoffnung geben.

 

APPELL AN DIE REICHEN

STIFTUNG ZUR FINANZIERUNG VON DEUTSCHKURSEN

In Österreich leben 82.300 Millionäre. Würde jeder von ihnen auch nur einen Flüchtling bei sich aufnehmen, so hätten wir in diesem Jahr schon alle untergebracht. Dies kann uns auch wieder die Relativität und Größenordnung des Problems bewusst machen.

Wenn ich hier von den Reichen spreche, bin ich mir natürlich der Gefahr bewusst, pharisäisch zu sein. Als Durchschnittsverdiener in Österreich bin ich selbst, weltweit betrachtet und erst recht im Verhältnis zu den Flüchtlingen, unendlich reich.

Aber, hier trotzdem mein sehr ernst gemeinter Appell an die ganz Reichen: Investieren Sie in Zukunft ihr Kapital nicht nur in Aktien, Gold oder Immobilien. Investieren Sie es auch in große Sozialprojekte. Allein die amerikanische Perspektive, um die eigenen Villen herum hohe Zäune bauen zu müssen, müsste Grund genug dafür sein.

Auch der soziale Sprengstoff, der darin liegt, dass in Österreich 1 Million Menschen unter der Armutsgrenze leben müssen, oder armutsgefährdet sind, sollte Grund dafür sein. Der Konkurrenzkampf mit den Flüchtlingen wird bei diesen Menschen entstehen. Vergessen wir ja die Armen bei uns nicht!

Mit diesem Appell möchte ich nicht vordergründig provozieren; wohl aber in der ursprünglichen Bedeutung des Wortes "hervor-rufen".

Daher mein Vorschlag: Gründen Sie eine Stiftung zur Finanzierung der Deutschkurse für AsylwerberInnen. Wenn ich das aufrechnen würde, was wir in Weiz für die Deutschkurse bezahlen, dann wären das in der Steiermark 8 Millionen Euro im Jahr. Sie schaffen damit Arbeitsplätze für ÖsterreicherInnen, geben Menschen Sinn, in einer sehr schwierigen persönlichen Situation und schaffen die beste Voraussetzung für eine gelingende Integration.

 

FATALE BILDER UND NACHBAR IN NOT

Überfüllt Züge mit Menschen, die nicht aussteigen wollen; die herausgezerrt werden müssen; Man sagt ihnen, man wolle sie in die Freiheit führen, sie kommen aber in ein „Lager“; Unschuldige kleine Kinder, die ihr Vater nicht mehr retten kann; Märsche Tausender durch Ungarn... Wer denkt da nicht genau 70 Jahre zurück?

Warum gibt es in Österreich nicht schon längst die Aktion „Nachbar in Not“ und ein Spendenkonto für Flüchtlinge?

 

AM WESTBAHNHOF

12.09.2015

An diesem Wochenende war ich am Westbahnhof in Wien; mitten unter den ankommenden Flüchtlingen. Müde, ausgelaugte, erschöpfte Menschen; verschwitzt, apathisch, oft nur mit Sandalen und einem Plastiksackerl in den Händen; am lebendigsten noch die Kinder. Zwei syrische Studenten fragen mich, wo sie eigentlich seien; sie kennen Österreich nicht. Man stellt sich geordnet in einer Gruppe an und wird von einem Polizisten in den Zug begleitet....

Ich bin mir bewusst. Hier wird Geschichte geschrieben. Hier ist etwas in Bewegung gekommen, das nicht nur Österreich betrifft, auch nicht nur Europa. Der Beginn einer globalen Migrationsbewegung wird von uns zum ersten Mal hautnah miterlebt. Die Titelseiten chinesischer Tageszeitungen berichten davon; CNN zeigt ausführlichste Berichte.

Es ist schon eigenartig. Wie 1989 wird auch diesmal diese Bewegung durch ein Missverständnis ausgelöst. Merkels Aussage syrische Flüchtlinge, die schon in Deutschland sind, nicht mehr zurückzuschicken, wird als Einladung an alle verstanden, frei nach Deutschland zu kommen. Wie 1989 spielt die Grenze in Ungarn eine entscheidende Rolle. Vor 26 Jahren hat sich ein großer positiver geschichtlicher Wandel friedvoll vollzogen. Und jetzt? Ich glaube, auch dieser Wandel birgt Chancen.

Wir befinden uns mit Sicherheit vor einer der größten Herausforderungen seit dem Krieg. 19. 700 wurden gestern in Österreich aufgegriffen. Geradezu zynisch ist die Politik Ungarns, genau in diesem Zeitpunkt noch schnell sämtliche Flüchtlinge mit Bussen an die österreichische Grenze zu bringen.

Ich verstehe es, dass Deutschland und Österreich die Grenzen wieder kontrollieren. Ich weiß, dass nicht alle Flüchtlinge bei uns bleiben können. Aber, eines sollten wir uns sehr bewusst machen. Wir haben es hier nicht mit einer anonymen uns gefährdenden Masse zu tun. ES SIND MENSCHEN, WIE DU UND ICH.

Machtlosigkeit erzeugt Angst, Engagement erzeugt Mut.

Ich habe das bei den Helfern am Westbahnhof gesehen. Genau das brauchen wir jetzt.

JEDE/R PERSÖNLICH KANN ETWAS TUN.

 

ÜBER DIE ANGST, DASS MILLIONEN KOMMEN

Melissa Fleming, head of UNHCR, hat heute im Morgenjournal gesagt, dass 10.000 Flüchtlinge in Serbien und 10.000 in Mazedonien unterwegs sind. Gestern gab es im ORF die Zahl, dass 200.000 aufgebrochen seien.

Für wahr, ich verstehe, dass das sehr vielen Menschen enorme Angst macht.

Wie dieser begegnen?

1. sich engagieren!

2. aufklären!

> Zuerst muss man die Zahlen in Relation setzen. Die 3 armen Länder, Libyen Jordanien und Türkei – zusammen 86 Millionen Einwohner - haben bis jetzt 4 Millionen Flüchtlinge versorgt. Die 28 Länder Europas – insgesamt 750 Millionen Einwohner – müssten ca. 1, 5 Million versorgen. Deutschland rechnet heuer mit 1 Million, Österreich mit 80.000.

> Ich bin mir sicher, dass die Quotenaufteilung in der EU jetzt sehr schnell kommen wird. Wenn Merkel und Hollande noch im September das Treffen der Regierungschefs fordern und auf die Länder, die nicht mittun, finanziell Druck ausgeübt wird, dann ist das sicher.

Auch in der Weltpolitik ist vieles in Bewegung. Das erste Mal hat Obama in einem Interview eingestanden, dass die USA mitverantwortlich am Ganzen sind. Im Hintergrund gibt es da enorme Bemühungen.

In der Tat, nachdem ich das Buch von Todenhöfer gelesen habe – der als erster Journalist 10 Tage im IS war – glaube ich, dass ein Ende des Krieges wirklich nicht abzuschätzen ist. Der Krieg kann nur mit Bodentruppen gewonnen werden. Auf nichts freuen sich die IS-Kämpfer mehr, als direkt mit US-Soldaten kämpfen zu können. 160 potentielle Selbstmordattentäter stehen auf der Liste, die sofort für Anschläge bereit sind.

> Das Bewusstsein ist wichtig, dass es einige Jahre dauern kann, dass aber die meisten Flüchtlinge nur auf Zeit bei uns sein werden; solange sie Schutz brauchen.

>>>> Aber eines ist klar. Europa wird nach dieser Krise anders sein als bisher. Wir erleben eine epochale, globale Wende. Auch nach dem Fall der Mauer, war Europa vollkommen verändert. Das birgt aber nicht nur Gefahren in sich, es gibt enorme Chancen.

„Wo Gefahr droht, naht das Rettende auch“ (Friedrich Hölderlin)

 

DAS SPENDEN-VERSPRECHEN ALS ANREGUNG

@ Gertrude Knotzer

Zu Ihrem Einwand, man solle die Reichen nicht zwangsenteignen, sie würden mehr oder härter arbeiten als die anderen und man solle nicht an die Reichen appellieren, sondern selbst etwas tun.

In einem gebe ich Ihnen Recht. Ich glaube, es ist heute die Zeit gekommen, dass jede/r sozial verantwortlich handeln sollte. Wer es finanziell kann, sollte es seinen Möglichkeiten entsprechend (z. B. Selbstbesteuerung) auch selbst tun und nicht nur an die Reichen delegieren.

Trotzdem scheint mir mein Appell an die ganz Reichen sehr gerechtfertigt zu sein. Die Zeit des Klassenkampfes ist endgültig vorbei.  Ich kenne auch reiche Menschen mit einem hohen sozialen Verantwortungsbewusstsein.

Aber glauben Sie wirklich, dass der jetzige Haifischkapitalismus ein gerechtes Wirtschaftssystem ist? Glauben Sie wirklich dass ein Manager 53 Mal so viel arbeiten kann, als ein durchschnittliche/r ArbeitnehmerIn in seinem Konzern? (z. B. DAX – Vorstände in Deutschland).

Halten Sie es wirklich für gerecht, dass in Österreich laut Nationalbank 5% der ÖsterreicherInnen etwa 45 % des Nettovermögens besitzen, die ärmeren 50% aber nur 4%?

Ich glaube, die sehr Reichen haben heute eine ganz besondere Verantwortung. Warren Buffet und Bill Gates haben z. B. die Initiative „ Das Spenden-Versprechen“ ins Leben gerufen. 40 Milliardäre aus den USA spenden jährlich mehr als die Hälfte ihres Vermögens für wohltätige Zwecke.

Solche oder ähnliche Initiativen ließen sich ja in allen Variationen nachahmen.

 

Das heißt aber wieder nicht, dass wir die sozialen Ungerechtigkeiten nur mit Spenden ausgleichen und nur vom guten Willen der Reichen abhängig sein sollten. Auch am System muss sich etwas ändern.

 

ICH GLAUBE, WIR SIND UNS ALLE NOCH ÜBERHAUPT NICHT BEWUSST,

wie der Beginn der globalen Migrationsbewegung in Europa unser Land und das Leben eines jede/n einzelne/n von uns verändern wird.

Eines der beängstigendsten Bilder: Vielleicht haben Sie es gesehen. In Spielfeld kommen die ersten Flüchtlinge an. Polizisten möchten sie mit ausgestreckten Händen zurückhalten. Sie werden aber abgedrängt. Flüchtlinge strömen jubelnd in unser Land.

Ein Einheimischer: „Das ist ein Überfall ohne Waffen.“

Alles, was wir jetzt erleben und noch erleben werden, können wir nur einordnen, wenn wir die große globale Veränderung im Hintergrund mit bedenken. Auch nur dann werden wir richtig damit umgehen können.

Das ist das Eigentliche: Die Flüchtlingsbewegung stellt unser ganzes kapitalistisches Gesellschaftssystem in Frage.

 

SEELEN SIND VERWUNDET

Im Laufe dieses Jahres durfte ich mehrere unserer Freunde persönlich tiefer kennenlernen.

Ich konnte mir vorher nicht vorstellen, wie tief der Krieg die Seelen von Menschen verwundet. Nicht nur die äußeren Bedrohungen, Todesängste, Verwundungen...

Die inneren psychischen Verletzungen sind das schmerzvollste.

Ich konnte mir auch nicht vorstellen, wie das Leben in einer Diktatur Menschen prägt. Wenn man - wie im Irak - 30 Jahre in Unfreiheit lebt , im Geheimen agieren muss, niemanden wirklich vertrauen kann, immer das machen muss, was andere autoritär anschaffen, Konflikte nicht offen austragen kann....

Tief prägt sich das in das persönliche Verhalten ein.

 

KÖNNEN SIE SICH DAS VORSTELLEN?

Nach 4 Jahren Krieg bekommen Sie Ende November 2014 in Syrien die Information, dass man in Österreich als Syrer nach 3 Monaten Asyl bekommt und dann legal die Familie nachholen kann. Was damals für eine kurze Zeit auch wirklich stimmte.

Jetzt warten Sie schon 10 Monate, leben völlig im Ungewissen und haben noch immer keinen Termin für die erste Einvernahme bekommen.

Zu Hause wartet die Frau mit 2 Kindern in der Nähe von Aleppo. Man hört bei den Telefonaten – falls eine Verbindung möglich ist- im Hintergrund die Bombeneinschläge.

Lehnen Sie sich einmal zurück und versuchen Sie sich – es wird Ihnen wohl nicht wirklich gelingen -  in die Situation dieses Mannes zu versetzen.

 

17. 10 2015

BEIM FRISEUR

Meine Friseurin letztens: „Ich bin grundsätzlich nicht gegen die Flüchtlinge. Aber inzwischen getraue ich mir nichts mehr zu sagen. Es ist ständig Thema, die Leute sind aufgebracht, Angst, Wut, oft sogar Hass. Manche lassen sich gar nicht mehr beruhigen.“

Auf meine Frage, ob sie bereit wäre einen unserer zwei Asylwerber, die Friseure sind, anzustellen: „Grundsätzlich ja, aber jetzt würde ich mir das wegen des Geschäfts nicht mehr getrauen.“

 

1 BANK : 1 MILLION MENSCHEN

WAS IST FALSCH AN DIESER GEGENÜBERSTELLUNG?

Jetzt hat der Finanzminister die Zahl genannt. Die AsylwerberInnen werden uns im nächsten Jahr ca. 1 Mrd. Euro kosten. Das ist enorm viel Geld. Dazu muss eine Gesellschaft einmal bereit sein.

Nichts davon soll abgeschwächt werden, aber einen anderen Blick gibt es auch:

Eine Kärntner Bank wird uns Steuerzahler ca. 12 Mrd. Euro kosten. Damit könnten wir also für 12 Jahre das Asylwesen in Österreich finanzieren.

Um es anders auszudrücken:

Wir könnten in den nächsten 12 Jahren insgesamt 1 Million Menschen (85.000 pro Jahr) in Österreich aufnehmen und Sicherheit geben. Ungefähr 400.000 davon, die Asyl bekommen werden (40% haben es in den letzten Jahren bekommen) könnten wir einen neuen Lebensstart ermöglichen.

 

WIR FEIERN DIE GEBURT EINES ASYLWERBERS

Jesus ist als politisch und religiös verfolgter Flüchtling in Ägypten geboren worden.

Er war, genau unserer Definition entsprechend, ein Asylwerber. Ich möchte nicht moralisieren, aber doch an uns ChristInnen eine Frage stellen:

Wenn wir Flüchtlinge innerlich ablehnen, oder feindlich gegenüber eingestellt sind, lehnen wir dann nicht auch Jesus ab?

23.12.2015

CHRISTMAS: NOT TO REACH, BUT TO RECEIVE

 

24.12.2015

Es möge geboren werden:

GLOBALE VISION UND GLOBALE COMPASIÓN

 

Facebook Postings 2016

17.1, 2016

KÖLN WAR EIN HORRORSZENARIO, DAS IN SEINEN AUSWIRKUNGEN BEI UNS NOCH KATASTROPHALER IST, ALS DIE SELBSTMORDANSCHLÄGE IN FRANKREICH.

Es kann wohl niemand glauben, dass es Zufall war, dass gerade in einer Nacht, in einer deutschen Stadt, plötzlich 1000 arabisch- und afrikanisch muslimische Männer deutsche Frauen belästigen, missbrauchen und terrorisieren.

So etwas muss in perversen, strategisch denkenden Gehirnen geradezu „genial“ ausgedacht worden sein; und es war in Zeiten von Facebook relativ einfach zu organisieren.

Es würde mich nicht wundern, wenn da der IS seine Hand im Spiel gehabt hat. Sein erklärtes Ziel ist es ja, den Dschihad mit verschiedensten Methoden weltweit auszudehnen, Angst zu schüren, Menschen gegeneinander aufzubringen und den Krieg in Europa zu implantieren.

Nichts ist für die Besiegten in einem Krieg demütigender, als wenn ihre Frauen von den Siegern vergewaltigt werden.

Frankreich ist weit weg. Dass ich als ÖsterreichIn hier bei uns Opfer eines Terroranschlages werde, ist nicht sehr wahrscheinlich.

Aber; dass muslimische Männer, unsere Frauen und Töchter belästigen könnten, davor kann man Angst haben; leben doch schon so viele Flüchtlinge mitten unter uns.

Alle berechtigten Vorbehalte, aber auch alle Vorurteile und Klischees werden da gleichzeitig bedient, wie zum Beispiel:

Der Islam ist gewalttätig. Wir werden unterwandert. Die meisten Flüchtlinge wollen sich nicht integrieren. Muslimische Frauen werden unterdrückt und von ihren Männern geschlagen. All das sind Generalisierungen.

Ich glaube durch Köln ist der Damm bei uns jetzt wirklich am Brechen. Man fühlt sich in seinem Vorurteil bestätigt. Man weiß, alle Muslime sind so. Endlich kann man Klartext reden.

 

 20.1

Ein Politiker fordert in einer Petition eine Obergrenze von 100.000 Flüchtlingen/Jahr für Österreich. Beim heutigen Asylgipfel soll sich die Regierung auf 30.000 einigen. Es mag fremdartig klingen in dieser Diskussion über Zahlen, Quoten, Statistiken, Obergrenzen; aber man sollte nicht vollkommen vergessen:
JEDE ZAHL IST EIN MENSCH!

 

21.1

MERKEL-EFFEKT?
Hat man gestern bei der Entscheidung, heuer nur mehr 37.500 Flüchtlinge nach Österreich zu lassen, auch mit bedacht, dass sich diese Nachricht spätestens heute bis zum letzten Flüchtling in der Türkei medial verbreitet haben wird? Man weiss, bis zum Sommer ist die Grenze noch offen. Anstatt Flüchtlinge abzuhalten nach Österreich zu kommen, zieht man in den nächsten Monaten viel mehr an.

 

6.2

Im Grunde ist WAY of HOPE eine INTERSPIRITUELLE BEWEGUNG.

Religion hat zu tun mit den Ausdrucksformen des Glaubens, mit Traditionen, Gebräuchen, Riten, Normen... Spiritualität hat zu tun mit dem Geist Gottes; mit dem Wissen, dass wir alle aus ein und derselben Quelle kommen. Gott ist ein Gott aller Konfessionen und Religionen. Der Geist Gottes wirkt in jedem Menschen. Über alle Verschiedenheiten hinweg, sind wir alle in diesem einen Geist miteinander verbunden. Auf dieser Ebene ist ein wirkliches Verstehen möglich. Hier liegt auch der Schlüssel verborgen für die Lösung der jetzigen, großen, globalen Herausforderungen. Kommt es auch zu einer spirituellen Erneuerung? Kommt es zu einer Vernetzung von spirituell lebenden Menschen über die Grenzen aller Religionen und Weltanschauungen hinweg?

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