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Way of Hope


SOLIDARITÄT, SPIRITUALITÄT
SOLIDARITÄT, SPIRITUALITÄT
           
           
 
Weg der hoffnung


Dies ist das erste Konzept, das am Beginn des Jahres 2008 für den Weg der Hoffnung ausgearbeitet wurde. Im Laufe der Vorbereitung hat sich die Intention des Projektes stark geändert. Stand zu Beginn stark die Katholische Kirche im Mittelpunkt, so hat sich der Weg jetzt ökumenisch und interreligiös weiterentwickelt. Ein wichtiger Grund dafür sind die dramatischen  Entwicklungen der globalen Krisen in diesem Jahr. Diesen Herausforderungen kann nur interreligiös begegnet werden.

Löschen wir den Geist nicht aus

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Aufruf zu einem dreijährigen gemeinsamen WEG DER HOFFNUNG Initiative für eine Erneuerung von Kirche und Gesellschaft


1. 50 Jahre nach dem Konzil
Im Jahr 2012 werden es fünfzig Jahre sein, dass das 2. Vatikanische Konzil eröffnet wurde. Die Kirchengeschichte lehrt uns, dass Ergebnisse der Konzilien oft erst in der zweiten oder dritten Generation im Kirchenvolk umgesetzt werden. Nach einer Aufbruchsstimmung während des Konzils und kurz danach, trat in den letzten Jahrzehnten in der Kirche eine gewisse Ernüchterung ein. Es vermehrten sich die Zeichen für eine epochale Krise. Eine Vielzahl von statistischen Zahlen belegt diese Entwicklung. Noch bedenklicher als die Zahlen sind aber Frustration und Resignation, die sich unter vielen KatholikInnen - besonders auch unter vielen MitarbeiterInnen - ausbreiten. Vielerorts herrscht Müdigkeit und Routine. Oft wird mehr verwaltet, als neu gestaltet. Gesellschaftlich betrachtet erleben wir in der heutigen Zeit die schnellste Revolution, die es bis jetzt in der Menschheitsgeschichte gab. Es ist dies die chancenreiche Entwicklung hin zur Globalität. Dieser Prozess befindet sich momentan in einer kritischen Situation. Wird das Zusammenwachsen in Frieden möglich sein, oder verstärken sich die großen Gefährdungen für die Welt, wie die nukleare Aufrüstung, das Nord-Südgefälle, die Klimaerwärmung oder die Auswüchse des neoliberalen Finanzkapitalismus? Hinzu kommt heute eine Beschleunigung der Zeit, wie es sie bis jetzt noch nie gab. Vor allem die Digitalisierung der Welt, wie auch die Errungenschaften der modernen Wissenschaften, haben diesen Vorgang ausgelöst. Diese Beschleunigung verschärft die globale Krise. Was die westlichen Gesellschaften betrifft, leiden wir heute an Werteverlust, der Zuspitzung eines konsumistisch-egoistischen Materialismus und an Demokratiemüdigkeit. Wer in den letzten Monaten seinen Blick auf die gesellschaftliche Situation unseres Landes gerichtet hat, der musste eine die Demokratie ad absurdum führende Politik, Stillstand und ein Raunzen auf hohem Niveau fest stellen.


2. "Löscht den Geist nicht aus"
Der große Theologe Karl Rahner hielt 1962 in Salzburg, anlässlich der Eröffnung des österreichischen Katholikentages, kurz vor Beginn des Konzils einen Vortrag mit dem Titel "Löscht den Geist nicht aus." Wenn man diesen Text heute, fünfzig Jahre danach liest, wird einem die prophetische Dimension dieser Rede bewusst. Seine Zeitanalyse könnte auch heute geschrieben worden sein. Wie er die Situation der Kirche schildert, ist bis heute gültig. Es scheint als hätten sich die Krisensymptome unserer Kirche nicht verkleinert, sondern ausgedehnt. Welchen Schluss soll man jetzt daraus ziehen? Heißt dies, wir müssen die Ergebnisse des Konzils zurücknehmen, oder sollen wir vielmehr einen offensiven Prozess der Verwirklichung und Umsetzung, vor allem auch in den Ortskirchen versuchen. Wir meinen, Letzteres müsste der Fall sein. Fünfzig Jahre nach dem Konzil brauchen wir eine gesell-schaftliche wie auch kirchliche Offensive der Erneuerung. Wie könnte diese ausschauen?


3. Dreijähriger gemeinsamer WEG DER HOFFNUNG
Wir schlagen einen dreijährigen, gemeinsamen Weg der Hoffnung vor, um der Krise in Kirche und Gesellschaft zu begegnen. Das letzte Konzil hat den Laien eine neue Rolle in der Kirche zugewiesen. Alle Getauften und Gefirmten sind von Gott berufen und bilden zusammen - unter der Leitung des Bischofs und seines Presbyteriums - das Volk Gottes. Damit hat sich ein ungeheures Potential aufgetan. Deshalb soll dieser Prozess vor allem von Laien getragen werden. Wir glauben, dass der Geist des Konzils "aufgefrischt" gehört. Das Konzil war geprägt vom Geist der Offenheit und des aggiornomento. Es versuchte Brücken zu bauen zu den anderen Konfessionen, Religionen und allen Menschen guten Willens. So soll dieser von uns vorgeschlagene Weg der Hoffnung besonders auch den Dialog mit den verschiedensten Gruppierungen unserer Gesellschaft zum Ziel haben. Es sollen sowohl Menschen damit angesprochen werden, die spirituell suchen, als auch Menschen, die sich der großen sozialen und globalen gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit bewusst sind. Ziel ist das gemeinsame Tun. Dieser Prozess soll sehr kreativ sein, innovative Ideen und Initiativen und der Mut zum Wagnis sollen den Weg bestimmen.


4. Erfahrungen in Weiz
Die Pfingstvision ist eine Weggemeinschaft. Wir sind Menschen, die versuchen, heute als ChristInnen zu leben. Uns eint die Vision eines Neuen Pfingsten. Als Pfingstvision sind wir weder ein Verein, noch verstehen wir uns als Gruppierung oder Movimento in der Kirche. Wenn jemand diesen dreijährigen Weg mitgeht, dann schließt er sich nicht Weiz an, sondern er schließt sich der Vision eines Neuen Pfingsten an; dieser Vision von Johannes XXIII, die uns Franz Kardinal König mit auf den Weg gegeben hat. In Weiz haben wir in den letzten 20 Jahren drei pastorale Grunderfahrungen gemacht, die auch über Weiz hinaus einen gewissen Modellcharakter darstellen könnten. Es sind dies, neue spirituelle Erfahrungsräume zu eröffnen, solidarische Basisinitiativen zu entwickeln und "konziliare" Prozesse durchzuführen. Durch die Gründung der Solidarregion Weiz ist in den letzten Jahren besonders unser solidarisches Engagement gewachsen. Der dreijährige, gemeinsame Weg der Hoffnung ist ein kontinuierliches Weitergehen dieses Weges. Schon die 10 Punkte der Weizer Pfingstvision im Jahr 1995 wurden überschrieben mit "Wir brechen auf. Aufruf zu einem Weg der gemeinsamen Hoffnung." Natürlich wissen wir, dass unsere Erfahrungen in Weiz nur bruchstückhaft sind. Vieles von dem, was wir begonnen haben, ist aufgegangen. Manches muss aber auch kritisch hinterfragt werden. Die Aufforderung von Karl Rahner, Mut zum Neuen und zum Wagnis zu haben, war immer ein Antrieb unseres Tuns.


5. Konkrete Schritte der Umsetzung
> Bei der 20-Jahr-Feier der Pfingstvision am 12. April 2008 hat Mag. Fery Berger - Leiter und Koordinator der Weizer Pfingstvision - den dreijährigen, gemeinsamen WEG DER HOFFNUNG angekündigt. Christoph Kardinal Schönborn und Bischof Dr. Egon Kapellari wurden über dieses Vorhaben informiert. Diözesanbischof Dr. Egon Kapellari schätzt diese Initiative als eine von vielen Frischzellen inmitten der Kirche und der Gesellschaft und wünscht dazu allen Segen.



> Die Einladung zu dem WEG DER HOFFNUNG beschränkt sich nicht nur auf die Steiermark; auch nicht nur auf KatholikInnen. Sie richtet sich an alle Menschen guten Willens. Bis zum Ende des Jahres 2008 kann man sich für den Weg als TeilnehmerIn im Internet unter www.pfingstvision.at anmelden.



> Im Herbst bildet sich ein Leitungsteam, das dann diesen Weg konkret vorbereiten und leiten wird. Die Zusammensetzung des Teams hängt davon ab, welche Menschen sich anmelden und von wo sie kommen.



> Als äußerer Rahmen für den Weg sind vier Treffen, jeweils im Oktober von 2009 bis 2012 vorgesehen. Das Treffen im Jahr 2012 soll dann Höhepunkt und Abschluss sein. Wichtig wird der Prozess während der Treffen sein.



> Internationale TeilnehmerInnen können sich auch per Webcast am Treffen beteiligen. Das erste Treffen findet vom 9. - 11. Oktober 2009 statt. Das Motto lautet "Löschen wir den Geist nicht aus". Spiritualität steht im Mittelpunkt. Es soll vor allem um die spirituelle Erneuerung in Kirche und Gesellschaft gehen. Welche Möglichkeiten des Dialoges unter spirituell suchenden Menschen von heute gibt es? Wie kann man heute von Gott reden? Als Grundlage und Vorbereitung für das Treffen wird die Rede von Karl Rahner verwendet. Ziel dieses Treffens ist Vernetzung, Visionsentwicklung und konkrete Umsetzung.



> Während des Jahres wird per Internet und E-mail ein reger Kontakt unter den TeilnehmerInnen gehalten und Austausch gepflegt. Die TeilnehmerInnen sollten nach dem Treffen zu Kristallisationspunkten für den Prozess werden. Ihre Namen sind allgemein bekannt. Menschen können sich während des Jahres an sie wenden, Ideen und Vorschläge einbringen und sich Anregungen holen für die konkrete Umsetzung.



> Das zweite und dritte Treffen findet jeweils im Oktober 2010 und 2011 statt. Der Inhalt des zweiten Treffens ist "Solidarität". Welche großen solidarischen Herausforderungen gilt es heute zu bewältigen; regional, national und global? Welche politischen Initiativen und basispolitischen Erfahrungen gibt es? Wie können sie gebündelt werden?



> Der gemeinsame Weg mündet 2012, zum 50. Gedenkjahr des Konzils, in einem Treffen rund um den 11. Oktober. Die Themen für das dritte und vierte Treffen entstehen im Laufe des Prozesses.



>Dieser WEG DER HOFFNUNG richtet sich nicht gegen jemanden, weder in der Kirche, noch in der Gesellschaft. Wir machen uns auf den Weg zu einem Neuen Pfingsten. Das heißt: Dort, wo der Geist eine Chance bekommt, - für Gläubige ist es der Geist Gottes - dort entsteht das Neue Pfingsten. Dort, wo Menschen mit den verschiedensten Sprachen einander verstehen, dort entsteht das Neue Pfingsten. Der WEG DER HOFFNUNG ist ein globales Friedensprojekt.



> Die Idee zu diesem Weg stammt nicht von uns, sondern vom bekannten Jesuiten P. Henri Boulad. Der ehemalige Caritasdirektor von Nordafrika, Mystiker und Autor zahlreicher Bücher hat vor kurzem in Graz folgende Vision formuliert " Meine Vision ist, dass die gesamte Kirche in eine dreijährige synodale Periode eintritt…". Synodal bedeutet "gemeinsamer Weg". Wir versuchen diese Vision jetzt konkret von der Basis aus umzusetzen. Zwei Begriffe sind unser Motto "Hoffnung und Erneuerung".



> Wir wollen diesen dreijährigen gemeinsamen Weg der Hoffnung im Vertrauen auf die Führung durch den Heiligen Geist begehen. Das heißt: dieser Weg muss offen sein für Überraschungen und Unvorhersehbares. Offenheit ist eines seiner wichtigsten Kriterien.


 
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